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Die Liste der zu erreichenden Ziele ist groß und vage formuliert. Auch wenn Hermann Hesse meint, dass jedem Anfang ein Zauber inne wohnt, so lösen sich manche Projekte nach einer euphorischen Anfangsphase schnell wieder in Luft auf. Ziele wie mehr Neukunden zu akquirieren, mit den Freunden wieder mehr zu unternehmen oder einfach etwas mehr Sport zu treiben, gehören wohl zu den beliebtesten Vorsätzen die regelmäßig wieder gebrochen werden. Doch es gibt Techniken, die wir schon für andere Tätigkeiten erfolgreich nutzen. Das Ritual oder besser bekannt unter dem weniger gut klingenden Namen Routine. Nehmen wir die jedem bekannte Morgenroutine von Aufstehen, Frühstücken bis hin zum Zähneputzen. Der Rhythmus ist einprogrammiert und funktioniert an den meisten Tagen problemlos. Zeit auch andere Aufgaben auf Ritualmodus zu stellen.
So baut man seine eigenen Rituale
Immer wiederkehrende Routinen, wie das Zähneputzen, in den Tagesablauf einzubauen ist leicht, wenn die einzelnen Schritte simpel und die komplette Aufgabe sich in dem Bereich des machbaren befinden. Das geht in drei einfachen Schritten:
Ziel und Aufgaben definieren und aufschreiben: Was ist das Endziel der Aufgabe und welche Schritte sind konkret dafür nötig. Nicht vergessen, für den Anfang sollte die Aufgabe nicht mehr als 3-5 Unterpunkte beinhalten. Später können noch mehrere Etappen hinzukommen oder bestehende optimiert werden.
Sich selber für 30 Tage verpflichten dieses Ritual durchzuführen. Diese Zeitspanne ist ideal um einen Start- und Endpunkt festzulegen und hilf dabei sich selber zu motivieren. Sind die 30 Tage erfolgreich überstanden kann man an den Ergebnissen sehen, wie erfolgreich das Ritual ist und danach entscheiden, ob man einen Gang höher schalten möchte – oder es sein lässt, sollten die erwünschten Resultate ausbleiben.
Einen klaren Auslöser für den Start auswählen. Dies kann eine Tageszeit oder ein selbst gewähltes Startzeichen sein. Ich habe gehört, dass jemand seine verspannte Körperhaltung bei der Büroarbeit korrigiert, indem er bei jedem Telefonklingeln welches er hört, bewusst darauf achtet, seine Schultern zu entspannen und eine gerade gesunde Haltung einnimmt. Das Startsignal muss also nicht immer eine festgelegte Uhrzeit sein.
Die genannten Ideen können auf alle Gebiete des täglichen Lebens übertragen werden. Hier einige Ideen:
Neukundengewinnung: Wie groß ist die Motivation wenn die Aufgabe lautet im Nächsten Jahr 1825 potenzielle Neukunden anzuschreiben? Klingt auf den ersten Blick wie ein riesen Brocken, sind aber nur 5 Kontakte pro Tag. Selbst wem das zu viel ist: mit 3 pro Tag schafft man schon mal 1095.
Mehr Sport treiben: Der Klassiker. Beginnt meist mit den Worten: „Man müsste mal“. Mit ein Paar simplen Übungen reichen 3×30 Minuten pro Woche. Das ist locker zu schaffen.
Seitenprojekte: Jeder hat sie – oder zumindest vor sie durchzuführen sobald mal Zeit ist. Sie bringen kein Geld aber Spaß. Räumt Euch dafür ein paar Stunden ein. Jede Woche.
Schönen Feierabend, regelmäßig: Es findet sich einfach kein Ende und darum wird gearbeitet bis die Augen zu fallen. Das mag bei manchen Projekten nötig sein. Auf Dauer macht es keinen Spaß und nicht nur das soziale Leben leidet darunter. Setzt Euch einen klaren Zeitpunkt für den Feierabend. Die letzte Stunde vor dem Schlafengehen sollte man sich mit etwas Schönem beschäftigen.
Zusatztipp: Erzähle anderen von Euren geplanten Ritualen oder erledigt diese gemeinsam. Das hilft bei der Motivation, ist sozial und macht mehr Spaß.
Welche Rituale habt Ihr in Euren Alltag eingebaut? Teilt sie mit uns, seien sie noch so klein!
Hi! Vor allem den Feierabend finde ich sehr wichtig – ich habe beim Lernen das „Ritual“, immer Pause zu machen, wenn es auch Zeit für Pause ist. Dadurch werde ich gezwungen, nicht beim Lernen zu trödeln, denn wenn ich mich an meine Pausen halte, ist meine Lernzeit wirklich begrenzt. Dieses kleine Ritual bringt mir zumindest in Lernzeiten sehr viel!