Werdet proaktiv!

auf geht's

Auf geht's! Photo: Mikael Miettinen

Es ist schön morgens aufzustehen, zu frühstücken und dann die Anrufe des Kunden zu empfangen, der einen großen Auftrag mitgebracht hat. Nebenbei haben sich auch alle anderen Probleme in Luft aufgelöst und Euer Lieblingskünstler hat auf dem Anrufbeantworter eine Anfrage für ein Kooperationsprojekt hinterlassen. – Ah, Ihr träumt noch… Aufwachen! Ihr müsst selber aktiv werden.

Proaktivität ist die richtige Einstellung zum zielorientierten Handeln. Der Ursprung des Begriffes geht auf den Psychologen Viktor Frankl zurück, welcher die Logotherapie begründet hat. Frankl hat das Konzentrationslager überlebt und seine Erfahrungen in dem Buch „…trotzdem ja zum Leben sagen“ verarbeitet. Dabei hat er erkannt, dass zwischen Reiz und Reaktion der eigene Wille steht. Obwohl der Reiz, wie Gewalt und Willkür, nicht beeinflussbar ist, kann die Reaktion darauf selbst bestimmt werden. Selbstverständlich setzt dies eine starke Willenskraft und Motivation voraus.

Proaktives Handeln bedeutet, bewusst und aktiv Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Dabei geht es nicht nur um das berufliche Feld sondern um alle Lebensbereiche. Wer hat sich nicht schon mal selber dabei erwischt, anderen Menschen oder den Umständen die Schuld für die eigene Situation zuzuschreiben. Niemand will die Härte bestimmter Schicksalsschläge in Frage stellen, aber ein Jammern darüber macht die Situation auch nicht besser. Selbstbestimmtes, konkretes Handeln schon.

Der erste Schritt ist die Erkenntnis, dass niemand außer man selbst (kein Komma) für die eigenen Handlungen verantwortlich ist. Das drückt sich schon in der Sprache aus. Es gibt einen Unterschied zwischen „Ich muss.“ und „Ich will.“ Ein reaktiver Mensch sagt: „Die Krise ist schuld daran, dass ich keine Aufträge bekomme.“ Die proaktive Aussage lautet: „Ich möchte mein Angebot verbessern und werde noch mehr Menschen von meinem Schaffen überzeugen.“

Hier noch eine kleine Hilfestellung zum proaktiven Handeln.

Ziele setzen.

Wer nicht weiß, wo er hin will, braucht auch nicht schneller zu laufen. Wie schon im Artikel „Die Kraft des Rituals“ beschrieben: Ein handfestes Ziel gibt die Richtung vor. Das Ausformulieren dieser Zielsetzung visualisiert diesen Prozess noch einmal. „Ich möchte in Punkt XY erfolgreich sein.“ ist kein Ziel. „Ich möchte ein Musikstück produzieren und es als MP3 auf Beatport veröffentlichen!“ ist ein Ziel. Herauszufinden, was man wirklich will, ist eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt.

Einen Weg suchen.

Sind die einzelnen Ziele klar definiert, geht es darum, den passenden Weg zu finden. Welche Optionen stehen zur Verfügung? Welches Wissen benötige ich? Wen frage ich, wenn ich dieses Wissen nicht selber habe? Ergeben sich große Probleme, ist es hilfreich, diese in kleinere Schritte zu unterteilen.

Nächste Handlung.

Das ist Ziel ist gesetzt. Der Weg dahin beschrieben. Jetzt kommt der aktive Teil. Auch hier benutze ich wieder meine Lieblingswörter für diesen Post: Seid konkret! Was ist die nächste Handlung und wann wird diese erledigt. Und wenn es nur eine Email ist, die geschrieben werden muss.

Anpassen

Der englische Ausdruck „the map is not the territory“ umschreibt, dass ein Plan zwar Orientierung bietet, aber nicht die Realität wiedergibt. Das Vorhaben muss an die aktuelle Situation angepasst werden. Kommt man bei einem Problem nicht weiter, kann über Alternativen nachgedacht werden. Immer mit dem Ziel: Was ist die nächste Handlung?

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