Wie Google sein – oder sterben.

Was wuerde Google tun von Jeff Jarvis

Googelisiert: Jeff Jarvis

Heute habe ich das Buch „Was würde Google tun?“ fertig gelesen, was dank meiner neu erworbenen ‚Improved Reading Technik‚ schneller ging als bisher. Der Autor Jeff Jarvis ist Blogger, Journalist und von Googles Erfolg schlichtweg begeistert. Also versucht er die Prinzipien auf andere Branchen zu übertragen und zeichnet mögliche Szenarien, wie durch eine neue Transparenz fast jede Branche umgekrempelt und somit erfolgreicher werden kann.

Dabei hat er die Google-Gesetze heruntergebrochen und zusammengefasst:

  • Neue Beziehungen: Kunden sollen mehr Freiheiten bekommen und zu Partnern werden. Sie helfen dabei, das Unternehmen besser zu machen, indem sie Schwachstellen aufdecken. Doch Vorsicht, sie haben auch die Macht, durch Hetzkampagnen den Ruf eines Unternehmens zu gefährden. Deswegen ist es wichtig, fair und partnerschaftlich mit ihnen umzugehen.
  • Neue Strukturen: Es wird die Wichtigkeit von Links und Netzwerken deutlich gemacht: „Tun Sie das, was Sie am besten können, für den Rest gibt es Links“. Vermittler werden es zunehmend schwerer haben, in ihrem Job zu bestehen. Firmen müssen sich auf die Kernkompetenzen konzentrieren.
  • Die neue Öffentlichkeit: Man muss gefunden werden. Wer nicht über Google auffindbar ist, existiert praktisch nicht. Der Autor propagiert eine neue Offenheit. Diesen Ansatz habe ich bei Peer Wandiger gesehen, der seine Statistiken und Einnahmen offenlegt. Ich habe es ihm gleichgetan. Hier findet Ihr die Daten von Kunstundso vom April 2010.
  • Neue Gesellschaft: Communities bestehen bereits und können nicht erschaffen werden. Tretet mit ihnen in Verbindung und helft ihnen!
  • Die neue Wirtschaft: Nur die Schnelligkeit und Effektivität von Firmen zählt. Die pure Größe spielt eine untergeordnete Rolle. Material ist Ballast. Das beweist z.B. Markus Albers mit dem Buch Meconomy. Es ist nur auf dem digitalen Weg erhältlich.
  • Die neue Geschäftsrealität: Es gibt keine Verknappung von Waren und Dienstleistungen mehr. Die Menschen wollen keine Massenprodukte und somit bekommen viele Nischen ein größeres Stück vom Kuchen. Es lebe der Open-Source-Gedanke, von dem jeder ein Teil werden sollte.
  • Die neue Haltung: Es besteht ein wechselseitiges Verhältnis zwischen Kontrolle und Vertrauen. Dabei ist es wichtig zuzuhören und der Meinung der Menschen Beachtung zu schenken. Das Wissen der Masse kann man sich zu Nutze machen.
  • Die neue Ethik: Es ist OK Fehler zu machen, denn nur dadurch lernt man. Ehrlich zu bleiben ist wichtig, da Abzockereien sich schnell herumsprechen. Es bleibt den Firmen gar nichts anderes übrig, als anständig zu bleiben, da früher oder später eh alles ans Tageslicht kommt und dann doppelt hart zurück.
  • Die neue Geschwindigkeit: Kunden und Mitarbeiter wollen Antworten sofort haben.
  • Neue Gebote: Alles ist in Bewegung und passt sich den Gegebenheiten ständig an. Die Benutzung von Produkten und Webseiten soll so einfach und intuitiv wie möglich sein.

Was würde google tun jeff jarvis

Fazit: Jeff Jarvis hat die Google-Denke sehr gut zusammengefasst. Er setzt aber auch in amerikanischer Manier die rosarote Brille auf. Es fehlen sämtliche kritische Überlegungen, und somit zeigt er nur eine sehr einseitige Sichtweise. Dennoch ist das Buch sehr lesenswert. Der erste Teil, den ich oben grob zusammengefasst habe, zeigt eine zeitgemäße Denkweise für den digitalen Alltag der Geschäftswelt. Im zweiten Teil versucht der Autor die Google-Prinzipien auf verschiedene Branchen zu übertragen und zeichnet mögliche Zukunftsvisionen. Für alle Internet-affinen Menschen wie mich ist der erste Teil des Buches ein muss. „Was würde Google tun?“ kostet 19,95 Euro.
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6 Replies to Wie Google sein – oder sterben.

  1. spoxx sagt:

    Tolle Zusammenfassung! Herzlichen Dank für die Mühe!

    Gut, dass du den Schnellesekurs gemacht hast!
    Vielleicht wird das ja ein neuer Beruf – Proxi-Leser ;-)

  2. @Spoxx hmmm… ich schreib mir das mal auf :)

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