So langsam kommt der Reggiseur Michael Klich in fahrt. Schon sein „Wolke Video“ hat viele Freunde gefunden. Jetzt hat er sich wieder an die Arbeit gemacht und mit der Band Kreismal ein Video zu ihrem neuen Stück „Sowieso ganz egal“ aufgenommen. Seht selbst:
Wie hast Du die Band kennengelernt?
Michael Klich: Der erste Kontakt zwischen den Jungs von Kreismal und mir lief über den Kameramann von meinem Video für „The Shadow Economy“ von 2011.
Wir haben uns nach einem kurzen Mailkontakt in ihrem Studio getroffen und hatten sofort alle dieses Gefühl. „Alles klar, das passt !“
Wer hatte die Grundidee zum Video?
Michael Klich: Ich glaube das letztendliche Konzept mit dem minimalistischen und Ikonographischen Ansatz war von mir.
Wir hatten schon beim ersten Treffen zusammen ein paar Ideen ausgeheckt, die ich dann aber alle wieder verworfen habe.
Irgendiwe hat mir der Song etwas ganz anderes erzählt. Ich mache das meißt so, daß ich das Stück ein oder zwei Tage auf Endlosschleife höre und warte bis die Bilder von allein kommen. Wenn sich dann genug Bildideen angesammelt haben, versuche ich daraus einen dramaturgisch stimmigen Bogen zu knüpfen.
Dann hab ich für die Jungs gekocht und Ihnen nach dem Essen bei 3 flaschen Wein meine Ideen präsentiert. Das ist ein alter Trick von mir um den Wiederstand zu brechen (lacht). Nein, ich glaube das Konzept hätte ihnen auch so gefallen.
Woher hast du die vielen Verschiedenen Leute gecastet?
Michael Klich: Ich hatte einen bestimmten Querschnitt der Bevölkerung im Kopf, Menschen mit denen sich jeder identifizieren kann.
Deshalb habe ich nach Leuten gesucht, die erstmal gewöhnlich anmuten, dabei aber eine bestimmte Art von Drama ausstahlen.
Das Casting war der aufwändigste Teil der Arbeit. Die Menschen wirken zwar alle sehr bunt zusammengewürfelt, aber wenn man genau hinsieht harmonieren sie sowohl unter einander als auch insgesamt. Sie wirken alle wie eine Schicksalsgemeinschaft.
Dazu kommt noch, daß ich Darsteller brauchte, die sich vor der Kamera absolut authentisch verhalten. in den stillen und in den wütenden Momenten.
Mir war klar, daß der Film seine Kraft nur aus der tiefe der Augen heraus entfalten kann, ich habe mir bewußt die Möglichkeit genommen, die alten Tricks aus der Effektkiste zu kramen.
Der Castingprozess lief dann zu etwa gleichen Teilen über Agenturen und den Bekanntenkreis und hat im ganzen ca. einen ganzen Monat gedauert.
Vor allem die Kinder waren mir sehr wichtig, weil sie ja für unser aller Kindheit stehen, und deshalb besonders stark sein müssen. Viele der Bilder sprechen das kollektive Unterbewußtsein an und wirken im stillen weiter.
Werden wir bald mehr Musikvideos von Dir zu sehen bekommen?
Und im Mai fällt der Startschuss für das 2. Kreismal Video. ich habe gestern von der Band das „Go“ für meine Idee bekommen.
Auch hier wird der CGI Anteil wesentlich größer sein, als bisher in meinen Videos…Ich freue mich schon, der Song ist großartig!
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Vielen Dank für das Interview. Besucht die Website von Michael Klich.