Til hat gezeichnet, seit er sich erinnern kann. Er entwarf Fantasieinseln, Fabrikentwürfe, und Turtles-Illustrationen. In der Schule kritzelte er alle Hefte mit Monstern und Comicfiguren voll.
Seine erste Zeichnung verkaufte er in der 5. Klasse für 50 Pfennig. Nach Berufsideen in Richtung Architektur und Grafikdesign, war eigentlich das ausschlagende Ereignis in Entwicklung zur Kunst, ein Zeichenkurs. Diesen begann der Wahlberliner im Alter von 18 Jahren. Nach 2 weiteren Jahren bewarb er sich im Jahre 2000 an der UdK Berlin.
Hier studierte er bei Prof. Volker Stelzmann figürliche Malerei, besuchte Kurse von Frank Geßner, Kudielka, Koberling und Kürschner. 2006 beendete er diese Zeit als Meisterschüler. Seitdem arbeitet er als freischaffender Künstler, zuerst in einem Atelier in Kreuzberg und nun im Stadtteil Wedding.
Til Köhler: Ein Stück weit habe ich mich eigentlich nie selbstständig dafür entschieden. Ich habe mich einfach an der UdK beworben, wurde gleich angenommen und der Rest hat sich ergeben.
Wie findest Du die Käufer für Deine Werke?
Manchmal melden die Interessenten sich bei mir, weil sie von mir Bilder in Ausstellungen oder auf meiner Website gesehen haben. Hin und wieder bekomme ich auch mal einen Portrait-Auftrag oder ähnliches. Ansonsten muss man sich natürlich auch bewerben z.B. bei Kunstvereinen oder direkt bei Galerien, damit Kunstsammler die Arbeiten sehen.
Inwieweit hat Dir Deine Ausbildung dabei geholfen, als freiberuflicher Künstler erfolgreich zu arbeiten?
Til Köhler: Ich glaube in künstlerischer Hinsicht habe ich viel Glück gehabt mit meiner Ausbildung. Ich durfte bei sehr guten Leuten lernen, bin aber auch immer wieder zu Menschen mit unterschiedlichen Ansätzen gegangen, weil mich die verschiedenen Positionen interessiert haben.
In ökonomischer Hinsicht war das manchmal nicht so förderlich, da all diese Leute sozusagen schon ihre Schäfchen ins Trockene gebracht hatten und sich ganz auf die Kunst konzentriert könnten. Das kann man sich als junger Maler nicht erlauben.
Was kannst Du jungen Malern und Grafikern mit auf den Weg geben?
Til Köhler: Bevor man freie Kunst studiert, erst mal eine Ausbildung machen, zum Lithograph, Mediengestalter, oder Kunst auf Lehramt studieren. Dann hat man ein Standbein, von dem man arbeiten kann und steht nicht sofort unter Druck, verkaufen zu müssen. Außerdem bekommt man ein Gefühl dafür, was es bedeutet eine eigene Firma zu haben, denn das tut man ja letztendlich als freier Künstler.
Welche Pläne hast Du für die Zukunft?
Til Köhler: In nächster Zeit möchte ich ein paar Projekte angehen, wo nicht mehr hundert Prozent die Malerei im Mittelpunkt steht, sondern wo auch andere Elemente wie Zeichentrick und Performance mit einbezogen werden.
Besucht die Website von Til Köhler und schaut Euch seine Arbeiten an. Portraitanfragen nimmt er gerne entgegen.
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