Von der Idee zur fertigen iPhone App in 10 Tagen


Zusammen mit meinem guten Freund Tom Rothe arbeite ich seit einigen Wochen an einem Buch über Körpersprache. Gerade sind wir in der Recherchephase und lesen alles, was uns an relevanter Literatur in die Hände kommt.

Das aktuelle Thema heißt Micro Expressions. Das sind Gesichtsausdrücke, die für den Bruchteil einer Sekunde bei fast allen Menschen aufblitzen. Diese zeigen eine wahre Emotion und werden anschließend sofort von einem bewussten Gesichtsausdruck maskiert.

Verhörprofis wie beim FBI nutzen dieses Wissen und decken Lügen auf. Erfolgreiche Menschen können diese Gesichtsausdrücke ebenfalls lesen und somit passend auf soziale Situation reagieren. Im Netz gibt es dafür preisintensive Trainingsprogramme, mit denen man die Fähigkeit, Micro Expressions zu lesen und zu interpretieren, üben kann. Wäre es nicht cool, wenn es so etwas für das iPhone gäbe?

Leere auf dem iPhone App Markt

Für das iPhone gibt es 2-3 Anwendungen, die mehr oder weniger erfolgreich dieses Training beinhalten. Keine davon hat mich wirklich überzeugt. Entweder sind die Gesichter computeranimiert, oder die App hat nur ein Gesicht zum Üben. Eine andere Anwendung legt den Fokus auf schöne Frauen und ist mit 7,99 Euro preisintensiv.

Was also tun, wenn die vorhandenen Lösungen nicht das bringen, was man gern hätte?

Richtig! Man macht es selber. Aber alles der Reihe nach.

Montag 29.08.2011, 21:00 Uhr (nach zwei Bier)

Erste Skizzen und Ideen

Tom hatte gerade sein gut gelungenes Review über „Unmasking the Face“ fertig. Ich erzählte ihm, dass ich für einen Blogpost über Micro Expressions gern noch coole Fotos hätte, bei denen man im Detail die Gesichtsausdrücke erklären kann.

Tom meinte: „Dann lass uns noch mal ein Shooting ansetzten.“ Der Frust über keine vernünftige iPhone App schwingt immer noch mit.

Bis wir uns versehen, haben wir den darauf folgenden Samstag für das Shooting festgelegt und planen in der Zwischenzeit die Oberfläche für die Anwendung. Die Idee einer iPhone App mit dem Namen „Micro Expression Training“ ist geboren.

Den nächsten Morgen muss ich nach Wien fliegen, um mit dem Act „Die Maschinenmenschen“ das neue Peek & Cloppenburg Gebäude zu eröffnen. Am Flughafen rufe ich noch ein paar Freunde an und erzählen ihnen vom Projekt.

Samstag 03.09.2011, 11:00 Uhr (nach einem Kaffee)

Es wird geschraubt...

... und mit dem gearbeitet, was da ist

Erste Aufnahmen

Gute Freunde helfen

Teamwork: Ich erkläre die Emotionen, Tom schießt die Fotos

Schon am Freitag haben wir meine Wohnstube zum Fotostudio umfunktioniert und Scheinwerfer und Kamera installiert.

Natürlich hatten wir keine komplette Studioausrüstung. Also war improvisieren angesagt. Was zählt, ist das Ergebnis.

Mittwoch 07.09.2011, 20:00 Uhr – die App ist fertig

Screenshots von "Micro Expression Training" in Deutsch...

...und Englisch

Tom, der schon mit dem Puzzle Spiel Cirtis gezeigt hat, was für ein Programmierer in ihm steckt, hat sich an den Code gesetzt. Nach ein paar Testläufen und Feedback von Freunden laden wir die erste Version in den Appstore hoch. Jetzt muss die App noch die Durchsicht bei Apple überstehen.

Download

Mittlerweile hat Apple seinen Segen gegeben. Seit dem 14. September ist Micro Expression Training bei iTunes für 3,99 Euro erhältlich. Ladet es hier.

Wie gut gefällt Euch die App? Hinterlasst einen Kommentar!

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